Vom Gesellschaftlichen zum Politischen: Die Politisierung des Begriffes “Heterodoxie” als sozio-religiöses Konstrukt
DOI:
https://doi.org/10.24082/2020.abked.290Schlagworte:
Heterodoxie, Orthodoxie, Politisierung, Gesellschaft, alevitische PublikationenAbstract
Führungseliten, die politische Aufgaben wie den Aufbau einer neuen Gesellschaft oder das Stabilisieren der Existenz einer bereits bestehenden Gesellschaft übernommen haben, haben versucht, politische Kämpfe, die innerhalb der Gesellschaft aufkommen könnten, zu verhindern, indem sie besonders die Abhängigkeit der gesellschaftlichen Gruppen zueinander betont haben. Und die Literatur, die gemäß diesem ideologischen Ziel produziert wurde, wurde entweder mit soziologischen Termini gebildet, deren politische Eigenschaften in den Hintergrund gedrängt wurden, oder sie blieb unter dem großen Einfluss theologischer Perspektiven.
Die Arbeit, die versuchen wird zu zeigen, dass auch der Heterodoxiebegriff, den die Führungseliten benutzten, die das Ziel hatten, eine moderne und nationale Gesellschaft für den türkischen Nationalstaat zu erschaffen, innerhalb so eines Kontextes konstruiert wurde. Die Arbeit wird verfechten, dass sich dies ab Ende der 1980er Jahre zu verändern begann. Es wird aufgezeigt werden, dass die Populärpublikationen, die in diesen Jahren entstanden und sich weiterzuentwickeln begannen, keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Kategorien Religion und Politik machten und von alevitisch-stämmigen Autoren produziert wurden, beim bestehenden Wandel einen wichtigen Einfluss hatten.
Es wird vorgebracht werden, dass die besagten Beiträge, die keine akademische Qualität aufweisen, dennoch zu Veränderungen in der Verwendung der Heterodoxieund Orthodoxiebegriffe im akademischen Feld geführt haben und dass sie bewirkt haben, dass diese Begriffe zusammen mit wichtigen Termini der politischen Literatur wie Widerstand, Gewaltherrschaft, Macht und geführte Volksgruppen bedacht werden. So wie die Arbeit, die die Rolle der Publikationen, die die alevitischen Gemeinschaften seit Ende der 1980er Jahren zu produzieren begannen, bei der Neuinterpretierung der Heterodoxie- und Orthodoxiebegriffe innerhalb des akademischen Feldes in ihren Fokus nimmt, aus diesem Anlass einen Beitrag für Arbeiten der Wissenschaftssoziologie in der Türkei leisten wird, so wird sie auch zeigen, was für Ergebnisse diese unterschätzten und übersehenen Populärpublikationen für Arbeiten der Politikwissenschaft hervorbrachten.
Im ersten Teil der Arbeit werden die Autoren überprüft werden, die Einfluss auf die sozio-religiöse Konstruktion der betroffenen Termini hatten. Im folgenden Teil wird, indem die Entstehung der alevitischen Publikationen diskutiert wird, hervorgehoben werden, was für ein Fundament diese Publikationen dafür legten, dass die Heterodoxie- und Orthodoxiebegriffe einen neuen Inhalt erlangten. Im letzten Teil werden die Beispiele dieser Termini, die begannen, einen politischen Inhalt zu erhalten, im Wissenschaftsgebiet erwähnt werden